Alles über Tofu

Unterschiedliche Tofu-Arten

Seidentofu hat einen hohen Wasseranteil und eine Konsistenz wie Panna Cotta.

Geschmacklich ist er mild und hat nicht diesen typischen Sojageschmack. Wenn du ihn als Creme verarbeitest, pürier ihn am besten vorher mit dem Pürierstab.

Naturtofu kannst du mit diversen Flüssigkeiten glattpürieren (entspricht dann Seidentofu) oder entwässern (siehe unten) und zerbröseln wie „Hackfleisch“, als „Rührei“, in Würfeln oder Scheiben schneiden, frittieren, braten oder backen…

Räuchertofu  schmeckt (je nach Qualität / Hersteller) von leicht rauchig / künstlich bis richtig schön herzhaft, rauchig. Für die Aktivierungsphase eignet er sich nicht, aber danach ist er eine willkommene Alternative. In Würfeln und knusprig angebraten über Salat oder Gemüse ein Traum.

Wie bereite ich Tofu richtig zu

Tofu wie Fleisch zuzubereiten funktioniert nicht, diese Erfahrung durfte ich schnell machen. Also bedarf es hier mehr, als nur schnippeln, würzen, braten.

Sonst erlebst du nämlich das, was viele bemerken, wenn sie das erste Mal Tofu zubereiten: Die Würze bzw. Marinade pappt kurz am Tofu und ist nach dem Braten irgendwie verschwunden und du stellst fest: „Das schmeckt nicht“. Ich habe mich gefragt, wie ich den Geschmack wirklich in den Tofu bekomme – und es ist unglaublich einfach.

Achte auf die Qualität: Schau dass du BIO Tofu kaufst (den bekommst du in nahezu jedem Supermarkt), und garantiert frei von Genmanipulation und Spritzmitteln ist.

Wie bekomme ich Geschmack in den Tofu

Wichtig ist es, das überschüssigem Wasser aus dem Tofu zu bekommen, nur dann ist er in der Lage, die Gewürze und die Marinade wirklich aufzunehmen.

Nur kurz Ausdrücken und Abtrocknen reicht nicht aus. Wenn du allerdings erst einmal das Wasser aus deinem Tofu entfernt hast, ist er für Marinaden und Gewürze wie ein Schwamm und nimmt jede Flüssigkeit auf.

Bei ungefrorenem, ausgepresstem Tofu empfehle ich, keine Marinaden mit Öl zuzugeben, weil Tofu das Öl kaum aufnimmt.  

Die beste Möglichkeit, das überschüssige Wasser zu entfernen, ist das Einfrieren.

Bei vorher gefrorenem, gepresstem Tofu kannst du dann sogar Öl zur Marinade geben und er saugt es auf.

Am wichtigsten ist das Marinieren!

Kräftige Aromen wie Knoblauch, Ingwer und Curry sind ideal, aber auch kleingehackte Kräuter mit intensivem Aroma wie Liebstöckel, Majoran, Rosmarin, Thymian, Koriander, Petersilie (mit den Kräutern reichlich arbeiten) eignen sich, um deinen Tofu zu einer köstlichen Geschmacksexplosion werden zu lassen.

Bei der Marinade am besten auf Öl verzichten. Öl legt sich eher wie ein Film über den Tofu, der auch nach dem Pressen noch viel Flüssigkeit beinhaltet. Das verhindert, dass er Aromen und Gewürze richtig annehmen kann (dies ist v.a. dann der Fall, wenn du ihn ungefroren nur ausgedrückt hast).

Bei vorher gefrorenem Tofu habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass er sogar ölige Marinaden gut aufnimmt, wenn du ihn wirklich gründlich ausgepresst hast.

Lass die Marinade mindestens vier Stunden einziehen, schütte sie danach bitte nicht weg, sondern nutze sie zum Kochen

Zubereitungsmöglichkeiten

Panieren: Du kannst den marinierten Tofu perfekt mit gemahlenen Mandeln oder Mandelmehl, in der Stabilisierungsphase mit Sesam, Kokosraspeln etc. panieren oder ihn in Pflanzenmilch wenden und in einer Mischung aus Mandelmehl und Gewürzen wälzen.

Braten: Wenn es schnell gehen soll, eignet sich das Anbraten mit Albaöl, Olivenöl oder Kokosöl, Gewürzen und Knoblauch etc. Wenn du eine Gemüse-Tofupfanne oder ein Curry machen möchtest, brate bitte zuerst den Tofu an, nimm ihn dann aus der Pfanne, bereite Gemüse und Soße vor und gib den Tofu erst kurz vor dem Servieren wieder dazu.

Frittieren: Tofu lässt sich super in einem Topf mit heißem Öl Frittieren. Ich liebe z.B. frittierten Mandeltofu oder Räuchertofu (erst in der Stabilisierungsphase).

Grillen: Hier ist es wichtig, dass du festen Tofu hast, den du gefroren und dann sehr gut ausgepresst hast. Als Marinade eignet sich Rosmarin, Thymian, Oregano. Den Tofu dazu in Würfel schneiden, marinieren und dann auf Spieße stecken. Vor dem Grillen bitte mit Avocadoöl oder Albaöl bestreichen, weil er sonst am Rost pappt. Nachdem er sehr schnell gar ist, leg ihn bitte immer an den Rand des Grills, nie in die größte Hitze in der Mitte.

Backen: Du kannst deinen Tofu auch im Ofen backen, z.B. mit Gemüse für eine halbe Stunde bei 200°C auf dem Backblech (nach 15 Minuten wenden).

Überbacken:Tofu z.B. mit Kräutern, Zitronensaft, Pfeffer ausreichend lange marinieren, danach mit etwas Wasser pürieren und z.B. einen Gemüseauflauf damit überbacken.

Kochen: Soll der Tofu nicht knusprig sein, kannst du ihn auch kochen – in Kokosmilch. Damit erhält dein Tofu eine fischähnliche Konsistenz.

Marinade selber machen

Zutaten (2 Portionen)

  • 200 ml heiße, selbstgemachte Gemüsebrühe (vorher auftauen lassen)
  • 60 ml Weißweinessig oder Apfelessig
  • 2 TL frisch geriebener Ingwer
  • 2 gehackte Knoblauchzehen
  • 2 TL Paprikapulver, 2 TL feingehackte Kräuter nach Geschmack
  • 300 g Tofu

Zubereitung

Alles miteinander vermischen, den gepressten Tofu in Scheiben oder Streifen schneiden, in die Marinade geben und mindestens vier Stunden in der Marinade ziehen lassen.

Tofu nach dem Marinieren am besten in einer beschichteten Pfanne in reichlich Öl braten. Nach dem Braten etwas von der Marinade über den gebratenen Tofu gießen, dann nimmt er noch zusätzlich Geschmack an.

Verwendung: An weißen Tagen pur und an grünen Tagen z.B. mit Gemüsepfanne essen

Wie geht das mit dem Einfrieren

Tofu in Verpackung lassen und mindestens über Nacht ins Tiefkühlfach legen. Zum Auftauen legst du ihn entweder über Nacht in den Kühlschrank oder lässt ihn tagsüber etwa 4 Stunden bei Zimmertemperatur auftauen.

Mit sauberen Händen presst du ihn zwischen deinen Handflächen gründlich aus und drückst dabei so viel Wasser wie möglich raus. Danach trocknest du ihn mit einem Küchenkrepp gut ab.

Eine schnellere, aber nicht so effektive Möglichkeit ist es, deinen Tofu ohne Einfrieren auszupressen. Dazu kannst du ihn zwischen einige Lagen Küchenpapier legen und den Tofublock z.B. mit einem Topf voll Wasser (sollte schwer genug sein) beschweren und so einige Stunden liegen und abtropfen lassen.